Odessa, wild beauty on the Black Sea
Odessa, wilde Schönheit am Schwarzen Meer
Auf platanengesäumten Prachtboulevards gibt sich Odessa heiter mediterran. Abenteurer und Künstler, Architekten, Literaten und Musiker aus ganz Europa prägten das „Paris des Ostens“ .
Katharina die Große wirft einen langen Schatten auf ihren Platz, den Katerinska Plochtscha in Odessa, die Sonne steht schon tief. Im wallenden Bronzegewand verharrt die Stadtgründerin auf ihrem hohen Sockel, umgeben von prächtigen klassizistischen und neobarocken Gebäuden. Über die Flaneure, Straßencafés, Bars und Restaurants zu ihren Füßen würde sich die lebenslustige Stadtgründerin freuen, besonders über das Dizyngoff, den “place to be” im jungen Odessa.
Der Unterschied zwischen der fülligen Zarin und Nika Lozovskaya, der 30jährigen Chefin des Dizyngoff, könnte kaum größer sein. Nikas blonde Rastazöpfe sitzen als struppiges Türmchen auf ihrem Kopf, ihre blauen Augen strahlen lebhaft. Mit einem Teller Falaffel und geröstetem Blumenkohl posiert sie für ein Instagram shooting.
Unternehmergeist macht den großen Erfolg der 1794 gegründeten Hafenstadt aus. Aus der Steppe und über das Meer kommen Menschen mit großen Plänen in die neue Metropole, die bald als “Paris des Ostens” gefeiert wird. Einwanderer aus Moldawien, Bulgarien, der Ukraine, Russen und Weißrussen treffen auf einander, Griechen, Türken und Armenier lassen sich nieder. In dem neuen russischen Militärhafen am schwarzen Meer findet sich die größte jüdische Gemeinde der Region zusammen. Architekten aus Italien, Frankreich und Österreich schaffen das Gesicht der “Heiteren Hauptstadt am schwarzen Meer”.
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Dann kam der Krieg. Nicht veröffentlicht.